‚‚Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich.
Das Gras wächst nicht schneller,wenn man daran zieht.
Freundliche Worte sind leicht, Freundschaft ist schwer.
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen,
war vor zwanzig Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt.‘‘
Weisheiten aus meiner Heimat
Und noch ein letztes Gedicht
In Erinnerung an unsere Geschicht'.
Unser erstes Mal und leider auch das letzte.
Und dass ich mir was and‘res in den Kopf setzte,
Will ich jetzt keineswegs bedauern.
Schönste Dinge hienieden sollen nicht lange dauern.
Deines Wiedersehens bin ich schon sicher.
Was uns morgen bringt ist aber unsicher.
Doch will ich nicht sein skeptisch.
Mag es auch scheinen unpraktisch,
Gebe ich dieses starke Gefühl nicht auf.
In deine Welt blicke ich, mach deshalb die Augen auf.
Und siehe, morgen kommt unser erster Termin.
Da kommst du mich treffen mit Blumen im Kamin.
Ich freue mich schon auf dieses Willkommen.
Meinem Herzen ist deine Seele näher gekommen.
Mir gefällt aber ein Willkommen ohne Abschied,
Eines, wofür ich mich im Leben entschied.
Es tut mir weh, beides gehört zusammen.
Mir singt die Seele, wir sind beisammen.
Deines Kommens war ich voller Erwartung.
Endlich erfreut sich das Herz dieser Begegnung.
Deine Worte versprechen Treue und Freude.
Vollkommen bleibe ich wegen dieser Freude.
Schar, neue Stärke treibt dein Unternehmen.
Zu neuen Anfängen schaffst du mir ein Benehmen.
Und laut klingelt die Glocke, es kommt die Zeit.
Da drängt es dich trotz aller Feierlichkeit.
Du sollst nun dem aufzwingenden Rythmus folgen.
Laut tönt die Musik schnell kommen die Folgen.
Nun geht der Abschiedsvorhang immer wieder auf.
Für die Abschiedsszene stehe ich nun plötzlich auf.
Das begeisterte Publikum vor Freude singt.
Der Beifall tost, tolles Spektakel beginnt.
Ich muss dir zu diesem Zeitpunkt meinen Respekt bekunden.
Du bist in diesem Augenblick einer meiner unbestrittenen Kunden.
‚‚Gehe ich vor dir, dann weiß ich nicht, ob ich dich auf den richtigen Weg bringe.
Gehst du vor mir, dann weiß ich nicht, ob du mich auf den richtigen Weg bringst.
Gehe ich neben dir, werden wir gemeinsam den richtigen Weg finden.‘‘
Weisheiten aus meiner Heimat
Und nun will ich dir eine Geschichte erzählen.
Mich interessiert aber, ob es sich lohnt, sie zu hören.
Geschichten meinesgleichen sind, waren unerwünscht.
Und obschon keiner aus meiner Welt sich das wünscht,
Klopft mir doch das Herz, dir aus der gewählten Schicht
Meine Geschichte aus tiefstem Herzen zu schenken,
Deren Verständnis keine Metaphysik gebraucht.
Was man auch fürwahr keineswegs braucht.
Eines regt mich vor allem an, während ich daran denke
Wie ich dir ohne viel Bedenken die versprochene Geschichte
erzähle, die Geschichte des neuen Menschen in der Sonne,
Geschichte des Menschen, dessen Innenwelt ich schenke.
Nur dies zu erwähnen, gibt mir so eine unbeschreibbare Wonne.
Dass ich voller Wohlbehagen bin, indem ich dich anrede,
Ist auch unbestrittener Beweis dafür, du möchtest von mir wissen.
Von mir ist so viel zu wissen, dass du nicht mehr weißt,
Was du eventuell von mir weißt,
Und das will ich nicht wissen.
Ich will auch nicht wissen, ob du weißt, wovon ich rede.
Ich bin es, der ich die Welt anders spüre .
Ich weiß aber nicht, wohin ich in dieser Welt gehe.
Mir ist gleichgültig, wohin ich gehe, was ich sehe.
Mir ist wichtig, wie du mich siehst, wo ich bin.
Ich weiß, du möchtest meinen Namen.
Ich aber will keinen Namen haben,
Denn auch ohne Namen habe ich schon einen Namen.
Ich habe sogar mehr als einen Namen.
Ich kenne einen, der einen kennt, der mir auch einen
Namen gegeben hat, den keiner aber kennt , wo ich herkomme.
Ich weiß, du spielst wie immer mit dem Gedanken,
mich unbedingt irgendwie zu nennen.
Ich will doch darüber reden.
Will aber nicht laut sprechen.
Beim Reden nicht laut sprechen,
Und beim Sprechen eher schweigen
Ist eine Lehre aus meiner Heimat.
Geht das , wenn es geht?
Und wohin gehen die Leute?
Geht es allen , wenn alle hingehen?
Wenn es geht, dann geht das,
Wenn es nicht geht, dann geht das nicht.
Ich gehe davon aus,
Es geht , dann geht das.
Soll’s aber immer gehen,
Bevor das geht?
Und warum geht das manchmal,
Wenn es nicht geht,
Muss man dann nachgehen.
Nachgehen heißt denken.
Was ich denke?
Ich denke nicht.
Meine Gedanken
Sind nicht meine.
Ich denke doch,
Ich werde gedacht.
In meinen Gedanken
Sehe ich nur das,
Was du denkst.
Das, was du von mir
Denkst, denke ich,
Ist nicht mein Gedanke
Aber soll ich daran denken,
Was du von mir denkst ,
Da denke ich,
Es wird nicht von mir gedacht,
Denn da denke ich, ich werde gedacht.
Denken soll bestimmt nicht gedacht werden,
Wie wird sonst gedacht?
‚‚Die Erde ist ein Gefängnis: wir betreten es alle durch
dieselbe Tür, leben aber in unterschiedlichen Zellen. ‘‘
Weisheiten aus meiner Heimat
Ich will leben,
Denn ich will nicht sterben.
Ob ich aber leben darf ohne zu sterben,
Ist nicht zu glauben.
Ich muss aber nicht sterben,
Denn ich soll alles miterleben,
Was es in diesem leben
Gibt zu erleben.
Ich kann , wenn ich will, leben.
Ich darf aber nicht, wenn ich will, sterben.
Das erlaubt der Herr nicht im anderen Leben.
Ich frage mich, was soll sein, das nicht ist,
Was aber sein soll, das wir wünschen, es wäre.
Muss immer was sein, das sein muss, was wir möchten?
Auch darf man immer das dürfen, was man schon könnte?
Muss man überhaupt etwas dürfen, was man nicht müsste?
Darf man was fragen, wo keine Antwort sein darf?
Soll man da antworten, wo keine Frage sein soll ?
Wo ist die Zeit, in dieser Zeit, wo ich von der Zeit rede?
Wann werde ich Zeit haben, um mir Zeit zu nehmen,
Wo ich einem Zeit geben soll?
Warum kam ich zur Welt in der Zeit,
Wo ich nichts ahnte von der Zeit,
Wo ich genau auf der Erde landete?
Warum ist im Laufe der Zeit nicht bekannt,
Die Zeit, in der ich nichts mehr von der Zeit halte,
Wo man nicht mehr von der Zeit reden muss,
Denn die Zeit ist nicht mehr vorhanden,
Wo man keine Zeit mehr braucht,
Weil man schon in der Zeit lebt,
In jener Zeit, wo man der Zeit nicht mehr bewusst ist,
Weil man samt der Zeit in Ewigkeit ruht.
Wer bin ich, der ich schon seit einer Ewigkeit
Frage, wo ich herkomme, was die Menschheit,
Noch nie hat enthüllen können. So eine Selbstverständlichkeit,
Dass ich nie wissen soll, wie mein Leben im Diesseits
Stattfand, ob ich auch in Zeiten wie jenen alles beende im Jenseits,
Wo ich nicht mehr habe, herauszufinden,
Was die Zeit aus mir macht, was aus mir wird.
‚‚ Furcht vor der Gefahr ist schrecklicher als die Gefahr selbst.
Das Gesicht des Menschen erkennst du bei Licht, seinen Charakter im Dunkeln. ‘‘
Weisheiten aus meiner Heimat
Mir geht’s nun gut.
Ich koche zwar nicht vor Wut.
Wo finde ich den Mut?
In allem, was sie tut,
Liebe fließt im Blut.
Warum soll ich aber lieben?
Ich soll, will, muss leben .
Ich soll, will nicht leiden.
Was will ich denn meiden?
Nicht leiden, nur lieben.
Lieben geht aber nicht ohne Leiden.
Es tut mir weh, es tut mir Leid.
Ich singe kein Liebeslied, will kein Liebesleid.
‚‚Viele kleine Leute, die in vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.‘‘
Weisheit aus meiner Heimat